Mit voller Kapelle reisten die Frauen der SG Kemberg/Eutzsch/Reinsdorf am Männertag nach Schönebeck, um den derzeitigen Ligaprimus in der Meisterschaftsrunde ein Bein zu stellen. Schließlich waren die Unioner die einzige Mannschaft, die man noch nicht geschlagen hatte. Mit einem Matchplan ging es in das Spiel, der hätte aufgehen können. Doch wie der Konjunktiv bereits ausdrückt, ging er leider nicht auf.

Defensiv aufgerüstet zu Lasten des Angriffs wollte man den Gegner in Sicherheit wiegen, um dann mit Nadelstichen die Überraschung zu schaffen. Letztendlich scheiterte es an zwei Schlafeinlagen in der Hintermannschaft der SG. Bereits nach 7 Minuten kullerte ein eher harmloser Ball aus gut 20m ins Netz der Gäste. Torhüterin Gallin war wohl der Meinung, dass der Ball vorbei ginge. Vom Anstoß der K/E/R bekam die Schönebecker Torhüterin Jana Ebeling den Ball. Langer Abschlag, Abwehrspielerin Michelle Schwarzer und Torhüterin Janine Gallin sind sich nicht einig und Cornelia Thomas braucht nur durchzulaufen um an Gallin vorbei zu schieben. Zwei Tore innerhalb einer Minute blockierte die gesamte Mannschaft.

Nach 20 Minuten und Spielerwechsel konnten die Gäste erste Akzente nach vorne setzen. Doch Claudia Jänecke beherrschte das defensive Mittelfeld bei den Schönebeckerinnen und ließ Celine Röder durch gutes Stellungsspiel nicht zum Zuge kommen. In der 30. Minute ein Freistoß von den Unionern, den Gallin gerade noch an die Latte lenken kann, wobei sie sich aber an den Fingern verletzte. Nun musste Franziska Dorn ihre alte Position wieder einnehmen und die anschließende Ecke entschärfen. Dazu kam sie jedoch nicht, denn der Eckball landete bei der völlig frei stehenden Susanne Ebeling, die den Ball an die Hüfte bekommt und die Kugel ins lange Eck fliegt. Damit musste Dorn mit ihrer ersten Ballberührung das Ding bereits aus dem Netz holen. Viel Aufregung dann in der 32. min. Dienemann wird im Strafraum von hinten von den Beinen geholt, versucht aber noch an die Eingabe zu gelangen, die zur Ecke abgewehrt werden konnte. Jetzt zeigte sich bereits, dass Schiedsrichter Steffen Krause mit diesem Spiel überfordert war. Ein klarer Elfmeter mit klarem Platzverweis wurde verweigert. Das Anschlusstor von Jessica Preuß fiel dennoch aus diesem Eckball, der für aufkeimende Hoffnung sorgte. Dagegen hatte aber die beste Schönebeckerin Lisa Ohlemann etwas. Mit Mann(Frau)deckung behaftet, schaffte sie es mit viel Laufbereitschaft sich immer wieder aus ihrer Bewachung zu lösen. In der 37. min zerstörte sie jegliche Hoffnung und zog unhaltbar von der halbrechten Seite ab. Die Bogenlampe hätte Dorn selbst bei 1,90m nicht halten können. Den Gastgeberinnen gelang an diesem Tag alles. In der Schlussminute der ersten Halbzeit zog Saskia Richter einfach mal aus 30 m ab und der Ball landet maßgenau im Winkel.

So mussten die Pink Ladys mit einem deftigen 5:1 Rückstand in die Pause gehen.

In der Halbzeit gab es dann eine heftige Ansprache vom Trainerteam, welches dann auch Wirkung zeigte. Mit dem Wind im Rücken drückte man nun auf das Schönebecker Tor. Ein Pfostenschuss von Röder und ein Kopfball von Preuß waren die größten Chancen. Sabrina Petermann schaffte es in der 51. min den überfälligen Anschlusstreffer mit einer Bogenlampe aus gut 28m zu erzielen. Auf jede Aktion von K/E/R schafften die Schönebeckerin eine Gegenreaktion und die hieß Lisa Ohlemann. Die beidfüßig schussstarke Stürmerin nutzte wieder eine Schlafeinlage der Hintermannschaft und konnte den Ball in der 64.min fast von der Grundlinie zum 6:2 ins Netz heben.

Das Schönebeck doch verwundbar war, zeigte wiederum der Anschlusstreffer durch Leoni Dienemann, die nur eine Minute später nach schönen Pass von Preuß ins leere Tor zum 6:3 einschiebt. Es war viel Hektik im Spiel, mit vielen Zweikämpfen und unklaren Entscheidungen des Schiedsrichters Krause. Auf der einen Seite wurde gepfiffen und auf der anderen Laufen gelassen, sodass das Trainerduo Heßler-Reiß oft sehr leidenschaftlich reagierte. Dies mochte wohl Krause nicht so, denn in der 75. min dann der Höhepunkt. Ein von Dienemann im Mittelfeld begangenes Foulspiel bewertete Krause zuerst als Vorteil, als dann aber die Spielerin den Ball nicht zur eigenen Frau brachte, pfiff er Foul und gelbe Karte für Dienemann. Dies missfiel der jungen Dienemann natürlich und klatschte höhnisch Beifall. Da blieb dann Krause nichts weiter übrig, Leo die Gelb/Rote-Karte zu zeigen. Die bis dahin fairste Mannschaft der Liga wurde damit auf Platz 5. der Fairnesstabelle katapultiert, denn Petermann sah auch noch den gelben Karton. Damit war die Partie entschieden. In Unterzahl gelang es Ohlemann ihren dritten Treffer in der Schlussminute, diesmal mit links, zum 7:3 zu erzielen.

Fazit: Bei voller Konzentration aller Spielerinnen und einem neutralen Schiedsrichter wäre sicherlich mehr drin gewesen.

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