Gegen den letztjährigen „Rückrundenmeister“ startete Kemberg mit einem verdienten Unentschieden.

Die Mannschaft wies ein Altersdurchschnitt von unter 22 Jahren auf, Christoph Heede und Michael Miertzschke drückten diesen Schnitt als Dreißigjährige noch massiv nach oben. Trainer Stefan Kohnert gab nach langem Überlegen der taktischen Variante 1-4-2-3-1 den Vorzug, wobei die Maßnahme mit der „Doppelsechs“ wohl ein wichtiger Baustein für diesen Teilerfolg war. Aber diese Maßnahme allein hätte selbstverständlich niemals ausgereicht, auch alle anderen aufgebotenen Spieler trugen ihr Scherflein bei. Wie nicht anders zu erwarten, war die Aufstellung nicht auf totale Offensive ausgelegt, Kemberg wartete ab und ließ den Gastgeber in der eigenen Hälfte und kurz hinter der Mittellinie viel Platz. Je näher die Gastgeber dem Kemberger Strafraum kamen, desto dichter wurden die Räume. Damit wurde es für den Gastgeber schwer, dem Kemberger Gehäuse entscheidend nah zu kommen. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Kemberger Abwehr sicherer und so konnte konstatiert werden, dass es über die gesamten 90 Minuten kaum Chancen aus dem Spiel heraus gab. Allerdings hatten die Gastgeber doch eine Waffe, die die Kemberger Abwehr immer wieder vor Probleme stellte, Standardsituationen. Ecken und Freistöße sorgten ständig für Gefahr, die zum Glück für Kemberg glimpflich ausgingen. Bennstedt bestimmte das Spiel und setzte die ersten Akzente, mehr aber auch nicht. In der 10. Minute der erste gefährliche Standard, nach einem Freistoß kam ein Bennstedter frei zum Kopfball, aus 8 Meter ging dieser über den Kasten. Nach einer Viertelstunde verpufften die Angriffsbemühungen der Gastgeber mehr und mehr, gegen die sicher und sicher werdende Kemberger Abwehr fiel es zunehmend schwerer, Gefährlichkeit aufkommen zu lassen. Somit wurde Kemberg etwas mutiger und setzte erste Nadelstiche, die aber noch nichts brachten. In der 21. Minute herrschte einige Verwirrung nach einer Flanke von Hannes Peeck, ausgenutzt werden konnte dies nicht. Danach folgten knappe 20 Minuten Tristesse, keine Mannschaft konnte auch nur annähernd Gefährlichkeit ausstrahlen. Dies spielte den Kemberger in die Karten, die Gastgeber wurden mehr und mehr ungeduldiger und machten es den Kembergern damit leichter. In der 40. Minute zeigte der Gastgeber, wie es hätte gehen können, Ball erobert, sofort auf rechts nach vorn gepasst, den Pass erlaufen und nach innen geflankt. Der anschließende Flugkopfball ging aber über den Kasten. In der 42. Minute wurde ein Kemberger Angriff problemlos abgefangen, die Situation schien völlig bereinigt, allein Lukas Hillebrand „trieb“ sich im gegnerischen Strafraum herum. Es folgte ein viel zu kurzer Rückpass auf den Torhüter, Hillebrand ging konsequent hinterher und der Torhüter kam gerade noch so an den Ball. Dadurch konnte er ihn nicht mehr kontrollieren, schoss den Ball gegen Hillebrands Fuß und von dort trudelte der Ball zum Entsetzen der Gastgeber ins Tor. Bis zur Halbzeit passierte nichts mehr und so ging es mit dieser überraschenden Führung in die Pause.

Nach der Pause war zu erkennen, dass der Gastgeber nicht gewillt war, dieses Spiel zu verlieren. Es war spürbar mehr „Feuer“ im Spiel und Bennstedt war jetzt bedeutend präsenter. In der 47. Minute wurde ein Kemberger Angriff unterbunden, das Eindringen in den Kemberger Strafraum konnte nicht verhindert werden und Christoph Heede musste mit einer Fußparade zur Ecke klären. Fünf Minuten später wurde ein Freistoß schnell ausgeführt und die noch nicht geordnete Kemberger Abwehr konnte eine Flanke nicht verhindern. Ein Bennstedter kam zentral aus 8 Metern völlig frei zum Kopfball, setzte den aber weit neben den Kasten. Eine Minute später gab es Freistoß für Kemberg, Michal Fiala zog aus 30 Metern ab und der Torhüter konnte nur prallen lassen. Der Ball gelangte zu Lukas Hillebrand und dessen Kopfball wurde gehalten. Den abermaligen Abpraller netzte sein Bruder Moritz Hillebrand ein, aber er stand im Abseits, so dass dieser Treffer keine Anerkennung finden konnte. Nach einer Stunde ein Abschlag von Heede, der sofort abgefangen werden konnte. Eine Kopfballablage nach rechts fand einen völlig frei stehenden Bennstedter, der konsequent in den Strafraum zog und nach innen flankte. Die Flanke wurde mehrfach abgefälscht und gelangte schließlich zu Bennstedts Andre Weber, der mit einem straffen Schuss aus 14 Metern zum Ausgleich traf. Kemberg ließ sich von dem Ausgleich nicht beeindrucken und gewann wieder an Souveränität in der Abwehr. In der 72. Minute ein weiterer krasser Abwehrfehler der Bennstedter Abwehr, ein Pass nach hinten wird zu Lukas Hillebrand gespielt, dieser legte auf Fiala ab und dessen Schuss konnte Bennstedts Torhüter gerade so zur Ecke lenken. Die letzte Viertelstunde war Kemberg darauf bedacht, dieses Unentschieden über die Zeit zu bringen. Jetzt prägten viele Freistöße das Geschehen, die meisten für den Gastgeber. Gefahr kam noch nach einem Eckball und einem Freistoß auf, beide folgenden Kopfbälle gingen weit über den Kasten. Einmal musste sich aber Heede noch beweisen, einen Flatterball aus 20 Metern konnte er nur weg fausten. Als dann nach fünf Minuten Nachspielzeit abgepfiffen wurde, war klar zu sehen, wen dieses Unentschieden mehr freute, denn die Gastgeber waren sichtlich enttäuscht. Somit ist also Punkt 1 von hoffentlich zum Klassenerhalt ausreichenden 30 Punkten errungen worden. Auch wenn Bennstedt das Spiel bestimmte, ist dieses Unentschieden als jederzeit verdient an zu sehen. Ein Offensivfeuerwerk der Kemberger konnte keiner erwarten, dass aber die Defensive es verstand, die Angriffe der Gastgeber weitgehend zu unterbinden, war aller Ehren wert. Es war ein Erfolg der Mannschaft, bei dem jeder sein Bestes gab. Keiner ließ sich hängen, jeder erfüllte seine Aufgabe und doch sind zwei Spieler heraus zu heben. Da ist der an diesem Tag als „Ersatz“ für Matthias Liebmann aufgebotene Linksverteidiger Michael Miertzschke, der einfach nichts anbrennen ließ und ständig Angriffe unterbinden konnte. Dann war da noch Innenverteidiger Marc Seeger, der ständig präsent war und völlig cool seine Aufgabe erledigte. Jetzt kann es nur gelten, diese Leistung zu konservieren und Spiel für Spiel ab zu rufen. Wenn das gelingen sollte, wird es in den noch verbleibenden 29 Punktspielen noch einige Male Grund zum Jubeln geben. Die Leistung der Spieler hätte es verdient, dass mehr Kemberger Zuschauer in Bennstedt aufgetaucht wären.


Aufstellung: Christoph Heede, Michael Miertzschke, Pascal Bischoff, Stefan Müller, Andre' Apitzsch, Hannes Peeck, Moritz Hillebrand (68. Bastian Schenk), Michal Fiala, Marc Seeger, Lukas Hillebrand (90. Benjamin Hampel), Benedikt Richter

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