Ratlosigkeit und Ungläubigkeit in den Gesichtern aller Beteiligten auf Kemberger Seite nach dem Abpfiff zeugten von Unverständnis über den Spielausgang, denn ein Unentschieden hätte es sein müssen!

Kemberg konnte dieses Mal fast die gesamt Kapelle aufbieten, nur Matthias Liebmann fehlte arbeitsbedingt. Die Hausherren legten in den ersten fünf Minuten los wie die Feuerwehr. Gegen eine wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen wirkende Friedersdorfer Hintermannschaft wurde konsequent gepresst und die Gäste zu Fehlern gezwungen. In der 3. Minute legte Michal Fiala quer auf Pascal Bischoff, der noch einen Schwenk machte, sein Schuss war dann zu harmlos. Eine Minute später ein katastrophaler Fehler beim Spielaufbau der Gäste, Lukas Hillebrand sprintet dazwischen und läuft Richtung Tor, im letzten Moment kann der Ball zur Ecke gespitzelt werden. In der 5. Minute das gleiche Bild, dieses Mal steht Henry Reiß völlig frei, läuft zentral Richtung Tor und trifft zur Führung. Diese Aktion hätte eigentlich für Sicherheit sorgen sollen, aber praktisch im Gegenzug kann Marc Seeger trotz Foulspiel einen Pass nicht verhindern und der Gästespieler anschließend nur auf Kosten eines Foul im Strafraum gebremst werden. Den Strafstoß kann Kapitän Robin Zern mühelos verwandeln. Danach beruhigte sich das Spiel zusehends, aber immer noch war Kemberg spielbestimmend. Die Gästeabwehr stand nun aber weitaus sicherer, trotzdem gab es die eine oder andere Chance. Nachdem es die Gäste mit einem Flankenwechsel versuchten, Christoph Heede aber zeitig genug raus lief, schlug Fiala einen Freistoß Richtung langen Pfosten, den Kopfball setzte Reiß über den Kasten. In der 22. Minute wurde der Ball in der eigenen Hälfte erkämpft, Reiß spielte den links startenden Bischoff an und der setzte sich bis zur Grundlinie durch, die Flanke wurde eine Beute des Torhüters. Danach konnte sich Friedersdorf zunehmend besser in Szene setzen, aber bis auf eine Situation in der 38. Minute, als eine Kopfballablage einen im Abseits stehenden Friedersdorfer erreichte und Heede Klasse hielt, gelang auch nichts entscheidendes bis zur Pause. Aber auch Kemberg hatte zu dem Zeitpunkt keine richtigen Chancen mehr, eine Flanke segelte ergebnislos durch den Strafraum und ein Freistoß von Reiß zischte über das Lattenkreuz.

Nach der Pause musste der Geld/Rot-gefährdete Pilipp Disselhoff weichen, es kam Hannes Peeck. Dafür rückte der bis dahin gut im Mittelfeld agierende Maximilian Zwetzschke auf die linke Abwehrseite, was dem Kemberger Spiel insgesamt nicht gut tat. Die zweite Hälfte begann wieder furios, Lukas Hillebrand griff über rechts an, seine Flanke war zu ungenau, im Gegenzug kommen die Gäste zu einer Schusschance. In der 50. Minute die Riesenchance für Kemberg. Lukas Hillebrand steht im Abseits, sieht aber den durchstartenden Bischoff und greift nicht ein. Die Gästeabwehr wirkte überrascht und so lief Bischoff allein Richtung Tor. Durch zu langes Zögern gelingt es einem Friedersdorfer, den Ball vor Abschluss zur Ecke zu spitzeln. In der 63. Minute verliert Kemberg den Ball in der Vorwärtsbewegung, ein Friedersdorfer setzt sich gleich gegen zwei Kemberger durch und steht allein vor Heede. Anstatt einen mit gelaufenen Spieler an zu spielen versucht er es allein und Heede kann sich mit einer Klasseparade auszeichnen. Zwei Minuten danach kann Kemberg wieder in Führung gehen. Fiala sieht den rechts startenden Peeck, der sich durchsetzen kann und nach innen flankt. Reis steht drei Meter vor dem Tor völlig frei, kann den halbhoch geschlagenen Ball jedoch nicht richtig kontrollieren, so dass der Schuss über den Kasten geht. Die folgenden Minuten passierte nicht viel, beide Mannschaften schienen sich mit dem Gedanken an zu freunden, je einen Punkt zu behalten. Je eine Chance auf beiden Seiten konnten dennoch verzeichnet werden. Dann lief die 88. Minute, Friedersdorf machte im Spielaufbau einen gravierenden Fehler, Bischoff lief auf links Richtung Strafraum. Anstatt die drei in der Mitte und rechts mitgelaufenen Mitspieler an zu spielen, versuchte er es im Dribbling, wurde immer langsamer und verlor prompt den Zweikampf. Danach ging es Ruck Zuck, weiter Ball nach links vorn, wieder ein Sturmlauf bis zur Grundlinie, bei dem zwei Kemberger einfach stehen gelassen wurden und scharfe Flanke nach innen, wo Friedersdorf Christian Kunert keine Chance hat, dem Ball aus zu weichen und zur Verdatterung aller Kemberger zur Führung trifft. Kemberg war danach nicht mehr in der Lage, noch etwas dagegen zu setzen, so dass dieser glückliche, aber auch nicht vollständig unverdiente Erfolg für die Gäste fest stand.

In diesem Spiel wurde der jungen Truppe aufgezeigt, wie es eigentlich gehen sollte und was nicht sein darf. Wenn in dieser 88. Minute genau der gleiche Zug zum Tor auf Kemberger Seite da gewesen wäre, hätte es diese Tormöglichkeit und das 1:2 niemals gegeben. Aber im Fußball zählt nun mal kein Hätte, Wenn und Aber, allein der Spielverlauf ist entscheidend. Die Mannschaft hat diese Niederlage nie und nimmer verdient und sollte bereit und vor allem fähig sein, daraus die richtigen Lehren zu ziehen. Trainer Stefan Kohnert monierte wie schon in der Vorwoche nach diesem Spiel, dass es seine Akteure einfach nicht schaffen, die vorgegebene Marschroute um zu setzen, sicherlich auch ein Grund für diese Niederlage. Nun geht der Blick wie erwartet nach unten, zumal da auch alles äußerst eng zusammen gerückt ist. Nächste Woche muss in Bitterfeld gegen den Spitzenreiter 1. FC Bitterfeld-Wolfen angetreten werden. Diese Mannschaft gewann bisher sämtliche 4 Spiele und musste dabei noch nicht ein Gegentor hinnehmen, was die Schwere der Aufgabe hinlänglich beweist.

Aufstellung: Christoph Heede, Pascal Bischoff, Philipp Disselhoff (46. Hannes Peeck), Maximilian Zwetzschke, Andre' Apitzsch, Moritz Hillebrand, Michal Fiala, Benedikt Richter, Henry Reiß, Marc Seeger, Lukas Hillebrand

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