Ein böiger Wind wehte am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz in Kemberg, als sich die   C-Jugend-Vertretungen der SG Kemberg/Oranienbaum und des VfB Gräfenhainichen gegenüberstanden. Am Ende konnten die Gäste aus der Baggerstadt durch Tore von Markus Henke, Fabian Sängerlaub, Franz-Josef Möser, Maximilian Franke, Collin Seliger und Manuel Pretzsch das Derby für sich entscheiden. Für eine zwischenzeitliche Spannung sorgten Johannes Urban und Moritz Waage mit ihren Anschlusstreffern zum 2:3.

Foto. Jana Bandermann
Waages Eckstoß zum 2:3

Manchmal entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Das müssen nicht nur die „Großen“ an jedem Wochenende feststellen, auch bei den Nachwuchsmannschaften trifft diese alte Weisheit manchmal zu. Man hatte sich bei der SG viel vorgenommen und wollte den spielstarken Gegner mit einem kompakten Mittelfeld entgegen treten. Die „Null“ sollte gehalten werden, um über Konter selber zum Erfolg zu kommen. Darüber hinaus wollte man bei gewonnener Platzwahl den sehr starken Wind gleich in der ersten Halbzeit ausnutzen. Beide Vorgaben fruchteten nicht, denn Mannschaftskapitän Pascal Heede verlor die erste Entscheidung und man spielte zuerst gegen den Wind. Nur zwei Minuten nach Anpfiff wurde er zum zweiten Mal Verlierer, als er im Laufduell Collin Seliger nur per Foulspiel im Strafraum stoppen konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Markus Henke sicher zur 0:1 Führung. In der weiteren Folge spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab, Gräfenhainichen versuchte zu kombinieren, doch im Zentrum standen Kemberger/Oranienbaumer sicher und ließen keine Gefahr aufkommen. So mussten die Gäste ihren Erfolg über die Außenbahnen suchen. In der 12. Spielminute geschah es dann, ein Gräfenhainicher setzte sich läuferisch gleich gegen mehrere Gastgeber auf der rechten Seite durch. Bei seinem Rückpass brauch Fabian Sängerlaub nur noch den Fuß hinhalten und Lindemann hatte aus Nahdistanz keine Abwehrchance. Wer jetzt dachte, dass die Gäste ihr Spiel aufziehen werden, sah sich getäuscht. Lediglich zwei Chancen waren noch erwähnenswert, ein Schuss von Collin Seliger geht knapp drüber und bei einer 1:1 Situation bleibt Jan Lindemann Sieger. Die Gastgeber hatten aber auch nicht viel zu bieten. Sie standen zwar gut in der eigenen Hälfte, aber dem Alleinunterhalter Johannes Urban fehlten oftmals die notwendigen Mitspieler, um die Gräfenhainicher Abwehr in Bedrängnis zu bringen. Der kranke Top-Scorrer Tony Grahl kann halt nicht ersetzt werden. So mussten Standards her, um zum Erfolg zu kommen.

Foto: Jana Bandermann
Heedes Freistoß klatscht nur an die Latte

In der 27. min ein Freistoß von der Strafraumgrenze, der Schiedsrichter stellte die Mauer, gab das Spiel frei und Heede lief an. Bruchteile von Sekunden bevor Heede den Ball in die Maschen jagte, pfiff Schiedsrichter Warschkow den Freistoß zurück, weil ein Gästeakteur zu früh los gelaufen sei. Sicherlich eine regelkonforme Entscheidung, jedoch bitter für die Gastgeber, denn der wiederholte Freistoß landete nur in der Mauer. Selten hat man einen Schiedsrichter erlebt, der seine Entscheidung direkt nach Pfiff so deutlich bereut habe und mit dem Griff an seinem Kopf es offenbarte.Mit der glücklichen 0:2 Gästeführung ging es in die Halbzeitpause.Zu Beginn der zweiten Halbzeit wollte man mit Windunterstützung ein frühes Tor erzielen und somit die Partie wieder offen gestalten. Doch wieder konnten die Vorgaben nicht umgesetzt werden, im Gegenteil. Man stand viel zu tief im Abwehrverbund und wenn man nicht durch kommt, dann versucht man es halt mit einem Weitschuss. Das hatte sich wohl auch Franz-Josef Möser gedacht, der aus gut 30 m Entfernung und gegen den Wind einfach mal abzieht und Jan Lindemann im Tor keine Chance lässt.Positiv in dieser Situation war, dass sich die Kemberger/Oranienbaumer nicht aufgaben und weiter kämpften. Endlich wurden sie auch dafür belohnt, denn in der 49. min schaffte Johannes Urban nach einer Waage-Flanke den Anschlusstreffer. Nur drei Minuten später gelang Waage, dank des Windes, eine Ecke direkt zu verwandeln.  Moritz Waages Eckstoß landete im Netz, J. Urban und C. Jenichen (blaue Trikots) schauen zu  Nun war endlich Brisanz im Spiel und die Gäste versuchten mit allen Mitteln, oftmals auch mit Foulspiele, den Ausgleich zu verhindern. Einen solchen Foulfreistoß ballerte Pascal Heede in der 57. min nur an die Latte, sodass den Gastgebern wieder das Glück nicht hold war. Kemberg/Oranienbaum versuchte nun noch mehr Druck aufzubauen, löste die Viererkette auf und brachte Jim Jansen als Offensivkraft zu lasten für Bruno Bandermann. Diese Variante ging nach hinten los, denn in der 62. min köpfte Maximilan Franke nach einer Ecke völlig allein stehend die 2:4 Führung. Dieser erneute Rückschlag brach den Gastgebern das Genick und man gab sich auf. Logische Folge waren dann die Tore  von Collin Seliger und dem eingewechselten Manuel Pretzsch zum 2:6 Endstand. Sichtlich enttäuscht gingen die Gastgeber mit der Erkenntnis vom Platz, dass eben doch gewisse Kleinigkeiten passen müssen, um am Ende siegreich zu sein. Am Schluss ein verdienter Sieg für den VfB, da sie in den wichtigen Aktionen einen Tick besser waren und das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite hatten.

Foto: Jana Bandermann
der kleine Unterschied der 7er, Matty Müller links gegen Christopher Jenichen

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