Diese bittere Pille mussten die Frauen am Sonntag gegen die verbandsligaerfahrene Spielgemeinschaft des SV Allstedt und SV Wacker Rottleberode schlucken. Aber nicht, weil die Mannschaft um Kapitänin Jessica Preuß das viel schlechtere Team war, sondern vielmehr weil Einstellung und Siegeswillen nicht stimmten. Die Damen aus dem Harz waren da viel entspannter und gingen hoch konzentriert in die Begegnung. Mit gesunder Zweikampfhärte wurden die ersten Versuche der Gastgeberin völlig unaufgeregt abgeblockt. Libera Kerstin Werner hatte immer den richtigen Weg im Blick. Konnten die Pink Ladies sich doch mal durchsetzen, stand Feldspielerin Michelle Rudolf goldrichtig im Tor.

 

Betrachtet man sich die erste Hälfte, war es ein Spiel zwischen den Strafräumen. Ein erstes Achtungszeichen setzte die spätere 4fach-Torschschützin Anja Zywitzki, als sie in der 12.min im Strafraum umringt von 4 Gegenspielerinnen trotzdem den Ball annehmen kann und zum Abschluss kommt. Hier hatte Packert noch das Glück des Pfostens auf ihrer Seite. Doch in dieser Szene zeigte sich bereits, woran es an diesem Tag bei den Pink Ladies krankte. Keinen Zug zum Ball, Gegner, mangelnde Laufbereitschaft und falsche Laufwege waren die Hauptursachen im Spiel der Gastgeberinnen.

Hinzu kam noch die Verletzung von Leoni Dienemann in der 18. min, was die Hausdamen in zusätzliche Schockstarre versetzte. Wünschen wir Leo an dieser Stelle eine schnelle Genesung.

Ihre Position musste Franziska Schulz einnehmen, die eine vierteljährige Pause hatte und der sichtlich noch die Bindung zur Mannschaft fehlte. Nach diesem Umstand änderte Reiß die taktische Ausrichtung und bereits eine Minute später hatte Celine Röder die größte Chance, als sie allein auf Rudolf zulief, ihr aber genau in die Arme schoss.

Von Allstedt/Rottleberode war erst wieder in der 24. min etwas zu sehen. Ein von Sabrina Petermann verursachter Freistoß knallte Chiara Lüdke aus ca. 30 m Packert an die Lattenoberkante. Damit schien aber das Glück des Gastgebers aufgebraucht, denn 6 Minuten später schoss Zywitzki ihren ersten Treffer. Franziska Schulz wurde im Mittelfeld einfach beiseite gerammt, Schiedsrichter Bläsig sieht darin kein Foul, obwohl Schulz durch die Luft fliegt, und der frei werdende Platz auf der rechten Seite nutzt Sabrina Kawan für eine Flanke, die Zywitzki völlig allein auf weiter Flur in die Maschen haut.

Damit wurde die unsichtbare Last der Kemberger/Eutzscher/Reinsdorfer Mädels noch größer. Dennoch konnten sie in den letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit kleine Akzente setzen und kamen durch Röder, Preuß und Kreitmeier 3Mal gefährlich vor das Harzer Tor. Ein Foul an Röder in der 44.min im Strafraum sah Schiedsrichter Bläsig genauso wenig, wie das Handspiel von Maria Schöley auf Heimseite.

 

In der 2. HZ das gleiche Szenario. Allstedt/Rottleberode immer schneller am Ball und mit vollem Körpereinsatz, kauften ihren Kontrahentinnen jeglichen Schneid ab. Wenn dann die Damen in Pink sich mal wehrten, gab es sofort einen Freistoß von dem mit vielen Fragezeichen agierenden Schiedsrichter Bläsig. So geschehen, kurz nach der Halbzeit Freistoß aus halbrechter Position für die Gäste, doch der Schuss kann abgeblockt werden und im Nachgang zirkelte Lüdke die Kugel am Tor vorbei.

Auf der Gegenseite der Handfreistoß von Röder war viel zu schwach getreten und stellte für Rudolf keine Probleme dar.

Symptomatisch für die Spielweise ging Allstedt/Rottleberode in der 68.min in Führung. Katrin Reiß, für Marie-Christin Schmidt in die Begegnung gekommen, lässt sich von Zywitzki einfach beiseiteschieben, Heber über Packert, Tor.

Das 0:3 brach den Gastgeberinnen endgültig das Genick und die Moral. Nach einem guten Angriff von Anika Kreitmeier, deren Eingabe Röder verpasst, starten die Harzerinnen mit einem langen Pass einen Angriff. Torhüterin Jenny Packert kommt aus ihrem Kasten, schießt aber Kawan an, die den abprallenden Ball mühelos ins leere Tor schieben kann.

Dass die Mädels um Trainer Reiß / Heßler-Reiß doch Fußball spielen können, zeigten sie zwischen der 74. bis 82.min als Röder und Preuß vier aussichtsreiche Chancen kläglich vergaben.

Preuß musste dann noch mit Kreislaufproblemen das Spielfeld kurz verlassen, quälte sich aber bis zum Ende durch.

Der deutliche Rückstand und mit dieser Null-Bock Stimmung war es nicht überraschend, dass Zywitzki in den drei Schlussminuten ihr persönliches Torekonto zum 0:4 und 0:5 aufstockte. Die Gastgeberinnen luden die Gäste mit einfachen Fehlern sogar noch dazu ein.

 

Fazit:

Es sollte sich inzwischen herum gesprochen haben, dass Fußball eine Lauf- und Kontaktsportart ist und kein Gegner in dieser Liga die Punkte einfach herschenkt. Da gibt es noch einiges zu lernen für die SG Kemberg/Eutzsch/Reinsdorf, denn mit solch einem körperlosen Spiel gewinnt man keinen Blumentopf.

Anja Zywitzki Nr. 19 wird von 4 K/E/R-Damen umringt, kommt aber trotzdem zum Abschluss und trifft nur an den Pfosten.

 

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