Bei herrlichem Wetter zog es viele Zuschauer am Sonntag auf den Kemberger Kunstrasenplatz, um sich das Derby der Frauenmannschaften zwischen Kemberg/Eutzsch/Reinsdorf und der SG Dabrun-Jessen anzuschauen. Und alle die gekommen sind, sollten es nicht bereuen. 7 Tore, zwei Elfmeter viele Freistöße und zahlreiche Torschüsse sorgten für gute Stimmung bei den Fans.
Die Gastgeberinnen mussten zu Beginn eine Hiobsbotschaft hinnehmen, denn mit Paula Engelhardt meldete sich bereits die 3. Spielerin krankheitsbedingt ab. Neben Leoni Dienemann fehlte noch Anika Kreitmeier, die sich im Urlaub befindet. So musste Trainer Henry Reiß kurzum Anne-Marie Richter reaktivieren, um wenigstens 2 Wechselspielerinnen zu haben. Ein Dank nochmal an sie für ihr Engagement.
Damit stellte sich eine veränderte Mannschaft auf, bei der Maria Schöley in die Innenverteidigung rückte und ein ganz starkes Spiel absolvierte. Aber auch der Rest der Mannschaft wollte die 0:5 Schmach vom letzten Heimspiel vergessen machen. Mit viel Laufbereitschaft und einem ordentlichen Zweikampfverhalten zog man den Gästen schnell den Zahn. Leider belohnte man sich nicht für eine couragierte Leistung in der ersten Halbzeit. Und so kam es, wie es kommen musste. Ein langer Ball in der 34. min auf die rechte Seite zu Stefanie Schenk. Schenk schießt so straf aufs Tor, dass Franziska Dorn den Ball nicht richtig festhalten kann. Carmen Hennersdorf stand goldrichtig und schob die Kugel aus 2m über die Linie. Von den Gästen war nur bei Freistößen was zu sehen, was 10 Torschüsse auf der pinken Seite in keinem Verhältnis zum Spielstand war.
Durch eine taktische Umstellung in der Halbzeitpause wurden die Pink Ladies in der zweiten Halbzeit viel effektiver. Erste Achtungszeichen setzte Anett Richter sofort nach Wiederbeginn, doch ihr Abschluss ist zu schwach und für Ekmann im Jessener Tor leichte Beute. Nun hatte auch Celine Röder ihr Visier besser justiert und traf in der 48. min zumindest den mit Netz umrahmten Kasten, der Schuss wurde aber zur Ecke abgewehrt. Den Ball aus dieser Ecke gelangte zu Jessica Preuß, die nur die Lattenoberkante traf. Es zeigte sich jetzt schon, dass die SG K/E/R diesen Rückstand unbedingt wett machen wollten.
Die sehr lauffreudige Jessica Preuß belohnte sich in der 51. min mit dem völlig überfälligen Ausgleichstreffer. Die scharfe Eingabe von Röder kann Ulrike Pölitz nur mit der Brust klären und den abspringenden Ball hämmert Preuß direkt in die lange Ecke. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken zauberte Jessi in der 53. min den Führungstreffer. Einen Querpass, von der sehr gut spielenden Marie-Christin Schmidt, nimmt die Kapitänin kurz an, schaut und jagt die Kugel ins lange Eck zum 2:1.
Das beste herausgespielte Tor vollendete Celine Röder zum 3:1 in der 68. min. Nach mehreren Doppelpässen auf der rechten Seite zwischen ihr und Katrin Reiß schließt Röder eiskalt ab.
Nun wollte Schiedsrichter Jens Becker sich auch einmal ins Gespräch bringen und pfiff mehrere Freistöße für die Gäste. Höhepunkt war sicherlich der Foulstrafstoß für die Gäste. Franziska Schulz, für die Gelb belastete Jana Heßler-Reiß ins Spiel gekommen, kam einen Tick früher an den Ball, als Nicole Hanke, die gegen das Bein von Schulz tritt. Hörbar meinte jeder, dass Becker auf Freistoß für die Gastgeberinnen pfeift. Doch zu aller Verwunderung zeigte er auf den Punkt. Nun kam die große Stunde der Franziska Dorn. Sie schaute sich die Schützin Hanke aus und hielt den Elfmeter in der 71. min glanzvoll.
Damit keimte dennoch bei den Gästen wieder etwas Hoffnung auf. So nutzte Marlen Schlobach in der 85. min einen wieder sehr fragwürdigen Freistoß zum 3:2 Anschlusstreffer, bei dem Dorn keine Chance hatte.
In der 87. min wird dann Anett Richter von Schlobach umgerissen und bei gleicher Auslegung zeigt Becker auch hier auf den Strafstoßpunkt. Jenny Packert übernimmt die Verantwortung und knallt das Leder zum 4:2 in den Winkel.
Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. In der Schlussminute haute Celine Röder ihren ganzen Frust aus den vergebenen Torchancen in ihren letzten Schuss, nachdem sie von Richter hervorragend bedient wird, und erzielt den 5:2 Endstand.
Fazit:
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten die Pink Ladies endlich wieder mal gegen einen alten Kontrahenten einen Derbysieg feiern und feierten noch lange diesen Erfolg.