Mehrere bittere Pillen mussten die Frauen der SG Kemberg/Eutzsch/Reinsdorf nach dem Pokalaus in Jessen schlucken. Wie bereits nach Spiel vermutet, musste Celine Röder wegen einer Rippenprellung verzichten. Weiterhin meldete sich Kapitänin Jessica Preuß auf Verdacht einer Gehirnerschütterung am Freitag ab. Marie-Christin Schmidt hatte private Termine und wenn man die Langzeitverletzten hinzurechnet, fehlten dem Trainergespann fast eine komplette Mannschaft. Die etatmäßige Offensive konnte weder von Anett Richter, die sich trotz vollem Terminkalender bereit erklärte zu spielen, noch von Celina Grobmann, die ihr erstes Ligaspiel von Anfang an machte, nicht kompensiert werden. Deshalb setzte Reiß auf eine starke Defensive, um möglichst lange die Null zu halten. Sandersdorf, eine spielstarke Mannschaft mit einer schussgewaltigen Pauline Häder, sollte so weit wie möglich vom Tor gehalten werden. Dies funktionierte eigentlich im ganzen Spiel auch sehr gut.
Es gab im Spiel auf beiden Seiten fast keine herausgespielten Torchancen. Nur einmal, in der 19. min, lupfte Häder den Ball einfach in die Mitte, Maxi Mähnert, umringt von drei pinken Mädels, wird nicht attackiert und kann den Ball Franziska Dorn durch die Beine spitzeln. Das war wohl der Knackpunkt im Spiel, denn von den Gästen kam keine Torgefahr. Zweimal versuchte Paula Engelhardt aus der Entfernung aufs Tor zu schießen, doch Appelt hatte keine Mühe.
Das Geschehen spielte sich zwischen den Strafräumen ab, ein eher langweiliges Spiel. So musste es wieder eine Standartsituation sein, die für die Vorentscheidung sorgte. Pauline Häder jagt einen Freistoß aus gut 35m von halbrechts aufs Tor, genau in die Arme von Dorn, doch die lässt den Ball nach vorne prallen und Mareike Arlt reagiert am schnellsten, Querpass auf Hitschfeld, die den Ball unter die Latte jagt. Damit waren wohl alle Messen gesungen und mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt.
Die Pinken wollten es nicht zu einem Debakel werden lassen und blieben bei ihrer Defensivhaltung. Lediglich zwei Freistöße und eine Ecke hatte Sandersdorf in der 2. HZ, was erwähnenswert wäre. Aus einem dieser Freistöße entstand das 3:0. Emely Krassowski knallte die Kugel aus 30 m über die Mauer in den Winkel. Franziska Dorn, mit Oberschenkelproblemen ins Match gegangen, fehlte wohl die nötige Kraft um an diesen Ball zu kommen.
Dennoch gaben sich die Heidestätter nicht auf, vor allem Anika Kreitmeier setzte hier die einzigen offensiven Akzente und konnte in der 74. min nur durch ein Foul im Strafraum gebremst werden. Den fälligen Elfmeter versemmelte Jenny Packert diesmal und schoss drüber. Das alles passte irgendwie zum Spiel.
Den Schlusspunkt setzte dann noch einmal Sandersdorf, als Pauline Häder den Ball in der 90. min vor die Füße bekommt und knallhart ins lange Eck einschießt. Damit war Schluss und ein niveauarmes Spiel ging mit einem verdienten Sieger zu Ende.

Fazit:
„Was wäre wenn“ eine Floskel, über die man sicherlich Nachdenken könnte, doch ohne offensive Durchschlagskraft kann man selbst gegen einen derzeit schwachen Gegner nicht gewinnen.
Bleibt zu hoffen, dass im Rückspiel alle Spielerinnen wieder gesund sind und der Union zeigen, was sie wirklich drauf haben.

Anika Kreitmeier kann sich hier gegen ihre Gegnerin durchsetzen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.