Die Anfangsphase in dieser Partie war von gegenseitigem Respekt geprägt. Kemberg war fünf Minuten fast ausschließlich im Ballbesitz, bis die Heimmannschaft überhaupt mal in Tornähe kam.
Bei Kemberg konnte man den ersten Spielzug mit Torschussabschluss in der 7. Minute verzeichnen. Schon in dieser Anfangsphase zeichnete sich der komplette Spielablauf ab, verheißungsvolle Konter wurden zu ungenau abgeschlossen und Fehlabspiele halfen den Merseburgern immer wieder, neu aufbauen zu können. Zum Glück für Kemberg hatte auch die Heimmannschaft ihre Probleme, so dass bis zur 18. Minute nicht eine Torchance zu verzeichnen war. Genau in dieser Minute blitzte dann aber die individuelle Klasse von Michal Fiala auf, der einen genialen Pass auf Nico Geißler spielte. Dieser lief genau in die sich öffnende Gasse und bezwang den Merseburger Torhüter mit einem Lupfer. Danach nahm das Spiel endlich an Fahrt auf und Geißler hatte zwei Minuten später die nächste Chance, sein Schuss ging jedoch über den Kasten. Eine Minute später trug Merseburg über seine rechte Seite einen sehr guten Angriff vor, die Flanke erreichte einen Angreifer im Strafraum, jedoch ging dessen Schuss knapp neben das Kemberger Gehäuse. Danach hatte Kemberg das Spiel weitgehend im Griff und durch Marvin Richter, der zu lange zögerte, und Pavel Sedlacek, dessen Schuss zur Ecke abgefälscht wurde, noch zwei verheißungsvolle Chancen. In der 38. Minute schlug Michal Obrtlik einen Freistoß weit in den Strafraum, die Kopfballablage von Richter kam zu Petr Elias und dieser konnte aus drei Metern zum 2:0 treffen. Eine Minute vor der Halbzeit hatte Merseburg die zweite Chance, ein weiter Diagonalpass erreichte einen Stürmer und gegen dessen Schuss musste Christoph Heede schon sein ganzes Können aufbieten, um den Anschluss zu verhindern. In der 45. Minute schließlich ein weiter Pass zu Sedlacek, dessen Kopfballablage gelangte zu Geißler und der ließ erst einen Gegenspieler stehen, um anschließend allein vor dem Merseburger Torhüter auftauchend das 3:0 zu erzielen.
Nach der Pause spielte Kemberg noch abwartender und hatte das Spiel 20 Minuten lang zumindest in der Abwehr total im Griff. Es gelang jedoch nicht mehr, im Angriff entscheidende Akzente zu setzen, vor allem wurden die Konter in der entscheidenden Phase einfach viel zu leichtfertig abgeschlossen. So wurde Merseburg regelrecht gestärkt und hatte in der 66. Minute die Chance, zum Anschlusstreffer. Ein Pass rutschte über den Scheitel von Elias und ein Merseburger Spieler ist plötzlich allein auf dem Weg Richtung Kemberger Tor. Nur gut, dass Heede noch entscheidend stören konnte und so der Angreifer nach außen gedrängt werden konnte, dem es danach nicht mehr gelang, den Ball kontrolliert Richtung Tor zu schießen. Kemberg hatte in der 77. und 79. Minute noch zweimal die Chance, für die endgültige Entscheidung zu sorgen, aber einmal gelangte ein Rückpass von Geißler nicht zum richtigen Adressaten und beim zweiten Mal wurde ein Schuss von Sedlacek zur Ecke abgeblockt. In den letzten 10 Minuten spielte nur noch Merseburg und in der 81. Minute klatschte nach heillosem Durcheinander in der Kemberger Abwehr erst ein Kopfball gegen die Latte und der anschließende Kopfball ging gegen den Pfosten. In der 85. Minute die nächste Verwirrung nach einem Freistoß im Kemberger Strafraum, der Ball gelangte zu einem Merseburger Spieler und dessen Schuss in die lange Ecke erwischte Heede irgendwie noch mit den Fingerspitzen, so dass der Ball gegen den Pfosten gelenkt wurde. In der 87. Minute passierte es schließlich. Christoph Heede konnte einen Angreifer nur noch auf Kosten eines Strafstoßes stoppen. Diesen kann Heede zwar abwehren, ist jedoch gegen den Nachschuss von Nico Buchmann machtlos. Glücklicherweise für Kemberg war dies kurz vor Schluss, denn danach passierte nichts mehr und Kemberg hatte die drei Punkte auf der Habenseite. Beste Spieler waren Nico Geißler und Christoph Heede. Insgesamt reichte dieses Mal die effektivere Chancenverwertung und die individuelle Klasse einzelner Kemberger Spieler für den Sieg, aber es muss einfach mehr Souveränität und Genauigkeit her, um auch in Zukunft Spiele gewinnen zu können.