Ohne Wenn und Aber, ein jederzeit verdienter Sieg für den Gastgeber. Kemberg verliert gegen eine Spitzenmannschaft der Verbandsliga und muss konstatieren, dass mehr möglich gewesen wäre.
In den ersten Minuten prägten Zweikämpfe die Partie, Magdeburg gewann diese ersten Zweikämpfe und war dementsprechend auch spielbestimmend. Schon nach 5 Minuten verwirrte der Gastgeber die Gäste mit Doppelpässen, der Abschluss aus 10 Metern ging gegen die Latte. Kemberg kam in dieser Phase überhaupt nicht ins Spiel, alles was nach vorn ging, landete weit vor dem Strafraum in den Beinen des Gastgebers. So hatte Kemberg nach 10 Minuten abermals Glück, als ein Schuss aus 14 Metern nach vorhergegangener Kombination über den Kasten ging. Eine Minute später urplötzlich eine Chance für Kemberg, Petr Elias zieht Höhe Mittellinie ab und der Schuss senkt sich gefährlich, so dass Magdeburgs Torhüter zur Ecke retten muss. In der 17.Minute zeigt sich das Kemberger Dilemma in dieser Saison, erst wird der Ball im Vorwärtsgang verloren, dann wird Petr Elias zu einer risikoreichen Aktion verleitet und prompt kommt der störende Spieler in Ballbesitz, läuft Richtung Strafraum, legt präzise quer zu Steve Röhl, der sich diese Chance nicht entgehen lässt und aus 12 Metern trifft. Hier nur Elias die Schuld zu geben, wäre zu einfach, es gab keine Absicherung nach hinten und so war es einfach, diesen Treffer zu erzielen. Danach hatte es der Gastgeber einfach, Kemberg fand einfach nicht ins Spiel und so wurde die Überlegenheit der Gastgeber in dieser Phase immer größer. Kemberg konnte mehr und mehr nur reagieren, Freistöße und Ecken waren die Folge. In der 31. Minute gab es Freistoß für den Gastgeber aus 25 Metern, den Christoph Heede nur abprallen lassen kann. Die Kemberger Hintermannschaft erkennt diese Situation zu spät, im Gegensatz zu Magdeburgs Nils-Oliver Göres, der die Situation richtig erfasst, nachsetzt und zum 2:0 trifft. Magdeburg ließ nicht locker und hatte nur eine Minute später die nächste Chance, der Schuss kann gerade noch so abgeblockt werden. Trainer Jiri Andrusak reagierte jetzt und brachte für den glücklosen Mathias Smetak Nico Geißler. Jetzt wurde wieder auf Dreierkette umgestellt und in der 35. Minute erhielt Matthias Liebmann kurz hinter der Mittellinie den Ball, spielte präzise zu Michal Salak, der direkt Geißler bediente und der schaffte es tatsächlich, mit seiner ersten Ballberührung das erste Tor nach fast 400 Minuten mit einem gekonnten Heber zu erzielen. Jetzt war das Spiel ausgeglichen, Magdeburg hatte weiterhin mehr Ballbesitz, aber Kemberg hatte sich auf das Spiel eingestellt. Nach einer Ecke von Henry Reiß kommt Salak an den Ball, sein Schuss kann abgeblockt werden. In der 43. Minute der beste Kemberger Spielzug, Nach Querpass kommt Michal Obrtlik an den Ball, macht einen Schwenk und zieht aus 20 Metern ab, den Ball kann Magdeburgs Torhüter nur abprallen lassen, dieser gelangt zu Salak und der vergibt aus 11 Metern. Im direkten Gegenzug passt Magdeburg steil nach vorn, es kommt zum Zweikampf im Strafraum und Martin Olejnik kann diese Aktion nur mit einem Foulspiel klären, der fällige Elfmeter wird von Martin Liebold sicher verwandelt.
Nach der Pause versuchte der Gastgeber sofort, die Begegnung zu entscheiden. Schnelle, direkte und präzise Zusammenspiele sorgten für Verwirrung und in der 48. Minute rettete die Latte für Kemberg. Nur 2 Minuten später wiederum Verwirrung, nach einem Einwurf kommt urplötzlich ein Magdeburger völlig frei zum Schuss, den Heede halten kann. Jetzt begann das Spiel, ausgeglichen zu werden. Magdeburg schien sich auf die relativ sichere Führung aus zu ruhen und ließ Kemberg gewähren. Ein Freistoß von Reiß segelte in den Strafraum, gleich zwei verpassten. Wenig später nach einem Freistoß kann Kemberg den Ball in den eigen Reihen behalten und der abschließende Pass gelangt zu Geißler, dessen Schuss zur Ecke abgewehrt wird. Danach bemühte sich Kemberg, dem Spiel eine Wende zu geben und hatte auch mehr Ballbesitz. Letztlich fehlte aber die nötige Konsequenz und Abgeklärtheit, um zum Erfolg zu kommen. Erfolgverheißende Angriffe landeten beim Gegner oder konnten geklärt werden. Magdeburg blieb weiterhin abwartend und lauerte auf Kemberger Fehler. Diese blieben nicht aus und wieder sorgte ein Ballverlust an der Eckfahne für Gefahr, die anschließende Eingabe kann gefahrlos abgeblockt werden. Das Spiel wogte jetzt hin und her, in der 76. Minute kann Salak einen Pass im Strafraum annehmen, dreht sich, schießt jedoch daneben. Danach kontert Magdeburg, den abschließenden Schuss hält Heede sicher. In der 79. Minute erhält Kemberg einen Eckball, der Kopfball kann von der Linie geschlagen werden, gelangt zu Olejnik, der Geißler anspielt. Dessen Schuss aus 15 Metern landet im Dreiangel zum erneuten Anschlusstreffer. Jetzt witterte Kemberg selbstredend noch seine Chance, aber in der 84. Minute erhielten die Bemühungen einen kräftigen Dämpfer, Michal Obrtlik musste nach wiederholtem Foulspiel den Platz mit Gelb/Roter Karte verlassen. Danach hatte der Gastgeber noch zwei Chancen, die liegen gelassen wurden. Somit blieb es bei dem knappen Sieg für den Favoriten, der vollauf verdient ist. Kemberg schaffte es, das Spiel offen zu halten, schoss nach knapp 400 Minuten auch wieder ein Tor und musste trotzdem Lehrgeld zahlen. Somit ist ein Fünftel der Saison gespielt und Kemberg sollte wissen, wie es in der Verbandsliga zu geht.
Aufstellung: Christoph Heede, Sebastian Arlt, Michal Obrtlik (G/R 84.), Mathias Smetak (33. Nico Geißler), Matthias Liebmann, Michal Salak, Michal Fiala, Marvin Richter, Martin Olejnik, Henry Reiß (73. Lucas Hillebrand), Petr Elias