Wieder einmal ist in einem Pokalspiel kein Klassenunterschied zu erkennen.

Das Spiel ist 2 Minuten alt, Kemberg kommt nach dem Anstoß nicht kontrolliert in Ballbesitz und nach einem Einwurf wird der Ball einfach mal hoch nach vorn geschlagen, das Kopfballduell wird am Strafraum verloren und plötzlich steht Prataus Mario Hörnig völlig frei am Fünfmeterraum und verwandelt eiskalt. Wer jetzt dachte, dass Kemberg dadurch wach gerüttelt wurde, sah sich getäuscht. Was danach die gesamte erste Hälfte ablief, war aus Kemberger Sicht ein einziger Albtraum. Ballannahmen gerieten zu Pässen für den Gegner, Fehlabspiele en' Masse, nicht vorhandenes Zweikampfverhalten und falsche Laufwege sorgten für Frust auf ganzer Linie. Dieser zeitige Führungstreffer spielte dem Gastgeber natürlich in die Karten und sie mussten nur geduldig abwarten, um ihre Chancen zu bekommen. In der 20. Minute wird der Ball an der Mittellinie verloren, der sofortige Steilpass findet einen dankbaren Abnehmer und Nico Kohnert kann halten. Nach gut einer halben Stunde wird ein Freistoß für Pratau in der eigenen Hälfte gegeben, dieser springt auf und aus drei Metern kommt ein Pratauer ran, schießt aber über den Kasten. Kurz vor der Halbzeit wird ein Freistoß flach in den Kemberger Strafraum gespielt, gerade noch so kann zur Ecke geklärt werden. Was gibt es an Kemberger Chancen zu berichten? Eine einzige, nach einem Freistoß von Henry Reiß köpft Lukas Hillebrand knapp neben den Kasten.

Das Donnerwetter in der Halbzeitpause von Trainer Stefan Kohnert war so laut, dass Pratau die eigenen Anweisungen nicht verstand. Die Ansprache schien aber zu helfen, denn nun war Kemberg bedeutend präsenter und gleich nach dem Anstoß konnte Lukas Hillebrand Richtung Torauslinie marschieren, sein Pass fand aber keinen Mitspieler. Trotzdem kam es in der 53. Minute wieder zum Ballverlust an der Mittellinie, sofort wird ein Pratauer über links geschickt, setzt sich gegen zwei Kemberger durch und der anschließende Pass kommt zu einem frei stehenden Mitspieler, Kohnert zeigt in dieser Situation seine Klasse und kann halten. Kemberg hat jetzt eindeutiges Übergewicht und in der 67. Minute spielte Fiala den präzisen Pass auf Hannes Peeck, der ist völlig frei vor dem Tor, schießt aber knapp daneben. Jetzt häufen sich die Chancen, in der 76. Minute schlägt Reiß einen Freistoß in den Strafraum, den folgenden Schuss aus Nahdistanz kann Prataus Michael Jasinski bravourös halten. Pratau hat in dieser Phase nicht mehr viel dagegen zu setzen, ein Schuss von Stefan Hinkelmann war einzig noch erwähnenswert. In der 80. Minute wird Andrzej Steiner für Hannes Peeck eingewechselt, was sich im Nachhinein als goldrichtig erweisen sollte. In der 83. Minute schießt Fiala einen Freistoß Richtung Strafraum, dieser wird heraus geköpft, aber nur bis zu Reiß. Dieser zieht in die Mitte, schießt aus 20 Meter und der Schuss geht unter die Latte ins Netz. Kemberg schien danach erst einmal zu schlafen, denn mit dem Anstoß ging die Post bei Pratau über rechts ab, der Lauf bis zur Grundlinie kann nicht unterbunden werden und die anschließende Flanke landet mit viel Glück nicht im Tor. Die letzten Minute gehörten den Kembergern, in der 85. Minute konnte ein Kopfball von Moritz Hillebrand für den bereits geschlagenen Torhüter von der Linie geschlagen werden und in der 89. Minute passte Fiala zum startenden Steiner, der konnte sich gegen Prataus Torhüter durchsetzen und traf von der Torauslinie zum 1:2. Danach war die reguläre Spielzeit abgelaufen, Schiedsrichter Jens Becker zeigte zwei Minuten Nachspielzeit und Kemberg versuchte mit taktischen Wechseln die Zeit zu überbrücken. Dann waren die zwei Minuten abgelaufen, aber der Schiedsrichter schien nichts mehr an diesem Nachmittag vor zu haben, denn es lief mittlerweile die 96. Minute. Kemberg erhielt einen Freistoß, der bei einem Pratauer hängen blieb, dieser spielte sofort nach vorn und Steven Schmidt traf mit einer Bogenlampe im Fallen zum Ausgleich. Damit mussten beide Mannschaften in die Verlängerung. Diese war sehr ereignisarm, beiden Mannschaften merkte man die Belastung an. Zwei Freistöße für Kemberg, ein Schuss von Fiala aus 20 Meter sowie ein Schuss von Pratau in der 116. Minute sind erwähnenswert. In der 117. Minute wäre es beinahe passiert, wie beim 1:2 wird Steiner geschickt, dieses Mal kann aber Prataus Torhüter gerade noch so klären. Dieses Mal pfiff der Schiedsrichter sogar eine Minute eher ab und so musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Für Pratau trat zuerst Stefan Hinkelmann an und verwandelte eiskalt, genau wie Fiala auf Kemberger Seite. Danach fand Kevin Hartkopf in Kohnert seinen Meister und Moritz Hillebrand verwandelte seinen Elfer souverän. Als dritter Schütze trat für Pratau der Schütze zum 2:2, Steven Schmidt, an und er semmelte das Ding weit über den Kasten. Pascal Bischoff verwandelte als dritter Kemberger Schütze ganz sicher und danach war es Marcel Burdack, der für Pratau traf. Nun lag es an Steiner, der jetzt endgültig zum Matchwinner wurde und ebenfalls sicher verwandelte. Damit erreicht Kemberg das Viertelfinale, muss sich aber gehörig steigern, um in der nächsten Runde bestehen zu können. Ein Kompliment an den Gastgeber, der nicht nur mit Kampf den Erfolg suchte, sondern auch spielerisch Akzente setzte.

Aufstellung: Nico Kohnert, Pascal Bischoff, Maximilian Zwetzschke, Andre' Apitzsch, Moritz Hillebrand, Hannes Peeck (80. Andrzej Steiner), Michal Fiala, Benedikt Richter, Henry Reiß (93. Stefan Müller), Marc Seeger, Lukas Hillebrand (90. Bastian Schenk)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.