Wie fast bei jedem Heimspiel, Kemberg verliert trotz engagierter Leistung kurz vor Schluss.

Die Dessauer kamen als Favorit nach Kemberg, eine andere Einschätzung verbietet sich, da die Gäste Dritter waren. Dessau übernahm auch sofort das Zepter und hatte nach einer Unachtsamkeit im Deckungsverhalten bereits nach gut einer Minute die Möglichkeit zur Führung. Ein Gästespieler kam aus 15 Meter völlig frei zum Schuss, schob den Ball aber mehr neben den Kasten. In der 7. Minute wurde es auf der anderen Seite gefährlich. Maximilian Zwetzschke wird auf rechts angespielt und er hat genug Zeit und Platz, zu flanken. Diese erreicht den am Fünfmeterraum völlig frei stehenden Hannes Peeck. Anstatt das Risiko zu suchen und direkt ab zu schließen nimmt er den Ball an, dreht sich und will abschließen. In der Zwischenzeit ist ein Dessauer heran und blockt den Schuss. Dessau danach weiterhin mit mehr Ballbesitz ohne richtig gefährlich zu werden. Kemberg setzt Nadelstiche und in der 16. Minute erkämpft sich Moritz Hillebrand den Ball an der Mittellinie. Er spielt Doppelpass mit Matthias Liebmann und ist urplötzlich halblinks völlig frei. Er schießt aus 14 Metern mit links, allerdings vorbei. Dessau gelingt aus dem Spiel heraus nicht viel, nach zögerlichem Abwehrverhalten mal ein Schuss und nach einer Ecke ein Kopfball, beides geht knapp neben den Kasten. In der 37. Minute nimmt Dessaus Torhüter einen Rückpass auf und Kemberg erhält einen indirekten Freistoß, Torentfernung 8 Meter. Alle Dessauer postieren sich auf der Torlinie und nach Ablage von Moritz Hillebrand schießt Michal Fiala. Sein Schuss springt hin und her und der Torhüter bekommt den Ball erst hinter der Torlinie zu fassen, somit also die Führung für die Kemberger, die noch nicht einmal unverdient war. Dessau schien beeindruckt und schob sich den Ball zu, richtiger Druck wurde nicht aufgebaut. Kurz vor der Pause wurde Zwetzschke noch einmal auf rechts geschickt, dieses Mal kann seine Flanke abgefangen werden. In der Nachspielzeit dann noch zwei Chancen für die Gäste, nach einem Freistoß und anschließendem Kopfball kann Christoph Heede mit den Füßen retten, der Abpraller gelangt zu einem Dessauer an der Strafraumgrenze und dessen strammer Schuss wird abgefälscht, Heede kommt noch mit den Fingerspitzen heran. Danach war Pause und Kemberg ging endlich mal wieder mit einer Führung in die Kabinen.

Nach der Pause erhöhte Dessau zunehmend den Druck und hat mehr und mehr Ballbesitz. Trotzdem können gegen die an diesem Tag sattelfeste Abwehr kaum Chancen heraus gespielt werden. Wenn es dann doch zu Abschlüssen kommt, sind dies eher klägliche Versuche. Gefährlich wurde es nach 54. Minuten, aber wieder war es ein eigener Fehler, Fiala dribbelt im eigenen Strafraum an der Torauslinie und verliert prompt den Ball. Die folgende Eingabe kann Heede gerade so zur Ecke lenken. Kurz danach wird der agile Andrzej Steiner geschickt, Dessaus Torhüter kommt gerade noch so vor ihm an den Ball. In der 67. Minute bricht wieder die Zeit an, wo unglückliche Aktionen das Spiel beeinflussen. Dessaus Marcel Merkel ist auf rechts durch und gegen die zu dem Zeitpunkt unsortierte Abwehr flankt er nach innen. Liebmann fälscht diese Flanke so unglücklich ab, dass sie für Heede unerreichbar ins Tor fällt. Sicherlich nicht unverdient dieser Ausgleich, aber nun mal unglücklich aus Kemberger Sicht. Jetzt versucht Dessau natürlich, die drei Punkte mit zu nehmen und der Druck wird immer größer. Kembergs Abwehr ist meist im Bilde, doch ergeben sich jetzt mehrere Chancen. Ein Schuss geht knapp neben den Kasten, eine Flanke gerät zu weit und ein weiterer Schuss kann von Heede reaktionsschnell entschärft werden. In der 76. Minute erhält Fiala völlig überzogen nach einem Zweikampf die Gelbe Karte und ist so erbost darüber, dass er den Schiedsrichter an meckert, der nun wieder keine andere Möglichkeit hat und Fiala mit Gelb/Rot vom Platz schickt. Das Meckern ist nicht notwendig, aber warum gibt es für einen Zweikampf Gelb? Danach ging es nur noch in eine Richtung, aber aus dem Spiel heraus gelingt den Dessauern trotz Überzahl nichts. Gefährliche Situationen entstehen trotzdem, Zählbares springt nicht heraus. Dann nimmt das Unglück weiter seinen Lauf, in der 84. Minute erhält Dessau einen Freistoß zentral aus 20 Metern zugesprochen. Merkel legt sich den Ball zurecht und schießt den Ball perfekt in die linke Ecke, wo er vom Innenpfosten ins Netz springt. Dies war mal wieder der Knockout für Kemberg, die Mannschaft hatte nun nichts mehr zum Zusetzen, um noch wenigstens den Ausgleich zu erzielen. In der Nachspielzeit hatte Peeck aber noch eine Chance, ein Freistoß segelt durch den Strafraum und gelangt zu Peeck, dessen Schuss aus zu spitzem Winkel geht gegen das Außennetz. Das war es dann und Kemberg steht trotz guter Leistung wieder mit leeren Händen da.

Die Mehrzahl der Spieler brauchen sich an diesem Tag keinen Vorwurf zu machen. Andre' Apitzsch bot seit langem mal wieder eine überzeugende Leistung und auch Hannes Peeck war dieses Mal sehr präsent. Michal Fiala muss sich hinterfragen, warum er der Mannschaft diesen Bärendienst erwies, denn nun fehlt er im nächsten Spiel und auf Grund seiner vier Gelben Karten besteht die Gefahr, dass er noch einmal vor der Winterpause aussetzen muss. Es wäre für das Selbstvertrauen der Mannschaft ungemein wichtig gewesen, wenigstens einen Teilerfolg zu erringen und es kann davon ausgegangen werden, dass auch nach Einschätzung unserer Gäste eine Punkteteilung gerecht gewesen wäre. Übrigens wurde zu Beginn geschrieben, dass die Gäste Tabellendritter waren. Dieses deshalb, weil sie durch den Sieg jetzt erster Verfolger von Bitterfeld-Wolfen sind.

Aufstellung: Christoph Heede, Philipp Disselhoff, Maximilian Zwetzschke, Andre' Apitzsch, Moritz Hillebrand (46. Pascal Bischoff), Andrzej Steiner, Michal Fiala, Hannes Peeck, Marc Seeger, Lukas Hillebrand, Matthias Liebmann

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