Kemberg hatte Glück, dieses Spiel nicht noch höher verloren zu haben.
Total defensiv eingestellt war klar, dass kein Offensivfeuerwerk abgefeuert werden konnte. So war Kemberg im gesamten Spielverlauf zweimal in der Nähe des Zorbauer Strafraumes und einmal im Strafraum. In der 16. Minute erreicht ein Abschlag von Christoph Heede Hannes Peeck, der erkämpft sich den Ball und spielt zu Matthias Liebmann, welcher quer zu Moritz Hillebrand passt, sein Schuss geht ohne Gefahr aus zu strahlen über den Kasten. Zwei Minuten später wieder ein Abschlag auf Peeck, der nach innen passen will, woraus der einzige Eckball für Kemberg entsteht. Nach einer Stunde schließlich wieder ein Steilpass nach vorn, Moritz Hillebrand setzt nach und wird von Zorbaus Torhüter im Strafraum regelrecht um getreten. Nach Ansicht des Schiedsrichter ein regelkonforme Aktion, nur das Hillebrand wenig später verletzt ausgewechselt werden musste. Zu dem Zeitpunkt stand es nur 1:0 für den Gastgeber, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn es einen durchaus vertretbaren Strafstoß gegeben hätte. Dies sind aber nur Spekulationen und hätte den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt, denn mehr Kemberger Offensivaktionen, die diesen Namen verdient hätten, gab es in den 90 Minuten nicht.
Der Gastgeber bestimmte das Spiel nach Belieben, egal was Kemberg versuchte, der Ball befand sich fast ausschließlich in der Kemberger Hälfte. Trotzdem dauerte es gut 20 Minuten, bis die Abwehr erstmals nicht im Bilde war. Timothy Amaechi, der zur tragischen Figur in diesem Spiel werden sollte, zeigte seine technischen Fähigkeiten und ließ mit einer Klassefinte einfach alle stehen und tauchte völlig allein vor Heede auf, der aber den Schuss halten konnte. Allein dieser Spieler hätte für eine deklassierende Niederlage sorgen können, er schaffte es einfach nicht, den Ball im Kemberger Gehäuse unterzubringen. Egal ob aus 10 Metern, aus vier Metern, mit einem Kopfball aus 8 Metern oder einem Distanzschuss aus 20 Metern, immer hatte Heede mindestens eine Hand dran. Dazu kam noch, dass er zweimal aus fünf Metern neben den Kasten schoss. Aber auch seine Mitspieler machten es nicht viel besser, so dass sich Kemberg bei seinem Kapitän bedanken konnte, dass diese Niederlage im erträglichen Rahmen blieb. Zwei Tore fielen aber doch, nach einer halben Stunde war Kemberg im Ballbesitz und befand sich sogar in der Zorbauer Hälfte. Der Ball wurde verloren und dann ging es schnell. Ein Steilpass auf rechts wurde präzise gespielt und auf Grund der fehlenden Zuordnung war ein Zorbauer allein unterwegs und konnte eine präzise Flanke schlagen. Diese erreichte den völlig frei stehenden Max Göhring, der keine Mühe hatte, aus 8 Metern ein zu schieben. In der 77. Minute wurde ein Kemberger Freistoß abgefangen und wieder ging die Post auf der rechten Seite ab. Dieses Mal gelangte der Ball zu Sebastian Schlosser, welcher gegen die entblößte Kemberger Abwehr den heraus eilenden Heede mit einem Heber bezwang.
Letztlich bleibt fest zu halten, dass Kemberg chancenlos war, jedoch haben sich alle Spieler richtig rein gehangen, ansonsten wäre die Niederlage höher ausgefallen. Dazu kommt, dass Kemberg 25 Minuten in Unterzahl spielen musste, weil Marc Seeger mit Gelb/Rot vom Platz flog.
Aufstellung: Christoph Heede, Philipp Disselhoff, Stafan Müller, Andre' Apitzsch (46. Marco Wend), Moritz Hillebrand (69. Sven Ebert), Andrzej Steiner (81. Benedikt Richter), Hannes Peeck, Marc Seeger (65. Gelb/Rot), Lukas Hillebrand, Matthias Liebmann