Nach 15 Spielen ohne jedes Erfolgserlebnis hat sich die Mannschaft diesen Sieg verdient, redlich erarbeitet und erspielt.

Wieder einmal musste umgestellt werden, Matthias Liebmann rückte wieder in die Abwehrkette, ebenso Marc Seeger, denn Marco Wend konnte aufgrund von Adduktorenproblemen nicht auflaufen. Dazu hatte sich Moritz Hillebrand im Training verletzt, eine Bänderverletzung lässt einen Einsatz für mehrere Wochen nicht zu. Stefan Müller rückte erstmals wieder in die Startelf und bildete mit Michal Fiala die Doppelsechs, vorn sollten es Oldie Henry Reiß und Maximilian Zwetzschke richten. Das Spiel begann und die Gäste waren sofort hellwach. Wieder sorgten Standards für helle Aufregung im Kemberger Strafraum, in der 3. Minute kann Nico Kohnert, der für den verreisten Stammkeeper Christoph Heede das Tor hütete, einen Eckball nicht festhalten, den Schuss kann Liebmann irgendwie von der Linie schlagen. Vier Minuten später Freistoß von links und ein Gästespieler kommt aus 8 Metern völlig frei zum Kopfball. Die Gäste setzten schon zum Torjubel an, jedoch zeigte Kohnert eine Klasseparade. Danach wurde es zusehends ruhiger und Kemberg bekam mehr Zugriff auf die Partie. Aus dem Spiel heraus passierte auf beiden Seiten nichts, trotzdem war es kein langweiliges Spiel. Die erste Kemberger Chance schließlich in der 19. Minute, einen Freistoß versucht Fiala mit dem Hinterkopf ins Tor zu befördern, der Kopfball geht daneben. Fünf Minuten später ein richtig guter Angriff, Fiala sieht den sich lösenden Andre' Apitzsch und spielt ihn millimetergenau an, dessen Schuss geht weit über den Kasten. Nach knapp einer halben Stunde fällt nach einem Eckball Fiala der Ball regelrecht vor die Füße, sein Schuss aus kurzer Entfernung geht über den Kasten. Bis dahin sorgte ein gut organisierte Deckung dafür, dass kaum Gefahr aufkam, jedoch wurde es in der 36. und 39. Minute kreuzgefährlich. Beide Male stand nach feinem Zuspiel ein Gästespieler vor Kohnert, beim ersten Mal sorgte wieder eine Klasseparade für das zu Null, beim zweiten Mal kann Kohnert durch rigoroses Nachfassen einen Rückstand verhindern. In der 45. Minute dann Freistoß für Kemberg, Fiala schießt aus 22 Metern direkt und findet in Gästetorhüter Michael Schmidt seinen Meister, der den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone bringen kann. Benedikt Richter erkennt die Situation am schnellsten, behauptet den Ball und wird jetzt vom Gästetorhüter bedrängt und gefoult, so dass auf Strafstoß entschieden wird. Fiala lässt sich die Chance nicht entgehen und verlädt den Torhüter. Danach pfeift der gut leitende Schiedsrichter Maik Wiezoreck die Partie gar nicht mehr an und Kemberg geht mit der knappen Führung in die Pause.

Nach einem kräftigen Donnerwetter von Trainer Ralf Eschrich versuchten die Gäste sofort nach Wiederanpfiff den Ausgleich zu erzielen. Oldie Telman Girimchanov schnappt sich den Ball und startet ein Solo von der Mittellinie, kann aber kurz vor dem Strafraum gestoppt werden. In der 51. Minute muss Reiß vom Platz, seine Wade machte „zu“ und Hannes Peeck kam ins Spiel. Nach der Anfangsoffensive wurde das Spiel aber gleich wieder ruhig, die Kemberger Abwehr stand weiterhin sicher, fast jeder Ball konnte abgefangen werden und wenn dann doch eine Schusschance da war, konnte ein Abwehrspieler immer noch abblocken. So bedankte sich Torhüter Kohnert bei Fiala, dass dieser einige Male mit Kopfbällen rettete, bevor größere Gefahr entstehen konnte. Wenn Gefahr aufkam, dann nach Standards, in der 53. Minute hat Fiala nach Freistoßflanke die große Möglichkeit, findet im Gästetorhüter aber seinen Meister. In der Schlussviertelstunde verstärkten die Gäste mehr und mehr die Offensive, agierten aber viel zu hektisch und machten es dadurch den Kembergern leicht, Gefahrensituationen zu bereinigen. Trotzdem gab es die eine oder andere Chance, nach einem Freistoß wird über den Ball geschlagen, dadurch hat ein Gästespieler freie Schussbahn, Lukas Hillebrand bringt aber doch noch ein Bein dazwischen. Es scheint nicht nur so, es ist so, Lukas Hillebrand hat sich mit seiner neuen Position im Abwehrverband nicht nur abgefunden, er blüht in dieser Rolle mehr und mehr auf. In der 79. Minute dann Glück für die Kemberger, als ein abgewehrter Schuss noch einmal einem Gästespieler vor die Füße fällt, dessen Schuss rasiert den Pfosten. Kohnert hätte da wohl keine Chance gehabt. So neigte sich das Spiel dem Ende entgegen und in der 86. Minute hätte Zwetzschke alles klar machen können, wenn nicht sogar müssen. Fiala sieht Höhe Mittellinie stehend Zwetzschke auf rechts und spielt in genau an. Völlig frei kann er in den Strafraum eindringen und schießt aus 10 Metern vorbei. Dieser Lapsus wurde dann aber auch nicht mehr bestraft und Kemberg konnte nach gefühlten Ewigkeiten endlich mal ein Erfolgserlebnis verbuchen, fast auf den Tag genau vor einem halben Jahr, am 01.09.2012, gab es diesen 3:0-Sieg gegen Brachstedt.

Diesen Sieg hatte sich die Mannschaft aber auch so was von verdient, endlich einmal gelang es, die Konzentration bis zum Abpfiff hoch zu halten. Sicherlich spielte den Kembergen auch der Umstand in die Karten, dass die Mannschaft voll im Spielbetrieb stand und die Gäste ihr erstes Pflichtspiel in der Rückrunde bestritten. Nach solch einem Spiel ist die Mannschaft selbstredend der Gewinner, aber zwei sollen an dieser Stelle doch Extralob abbekommen. So verbietet es sich von Ersatztorhüter Nico Kohnert zu sprechen, denn trotz fehlendem Training auf Grund arbeitsmäßiger Belastung war er auf den Punkt topfit und sehr präsent, er sorgte mit seinen Paraden in der Anfangsphase erst einmal dafür, dass es da immer noch zu Null stand. Dann geht noch ein Extralob an den Jüngsten auf den Platz, Bastian Schenk. Was der Junge an diesem Tag für einen Einsatz zeigte, war schlicht fantastisch. Als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, fällte es ihn wie einen Baum um, Krämpfe in beiden Beinen ließen es nicht mehr zu, auch nur einen Schritt laufen zu können. Mögen es mir die anderen Spieler verzeihen, gerade diese beiden hervor zu heben, es hätte jeder verdient, einzeln genannt zu werden, z. B. Andre' Apitzsch, der mit seiner neuen Rolle auf Außen im Mittelfeld auch immer besser zurecht kommt und mehr und mehr Akzente setzen kann. Auch das Trainer- und Betreuerteam soll heute erwähnt werden, denn so wie die Mannschaft sich diesen Erfolg verdient hat, haben auch diese Leute endlich mal Lohn für ihre Arbeit erhalten. Möge mir die geneigte Leserschaft die hier heraus zu lesende Euphorie verzeihen, aber wer wie ich jedes Mal bei Niederlagen mit dieser jungen Mannschaft leidet, kann auch einmal bei solch einem Erfolgserlebnis etwas überschwänglich reagieren.

Aufstellung: Nico Kohnert, Stefan Müller (76. Benjamin Hampel), Maximilian Zwetzschke, Andre' Apitzsch, Michal Fiala, Benedikt Richter, Henry Reiß (51. Hannes Peeck), Marc Seeger, Bastian Schenk, Lukas Hillebrand, Matthias Liebmann

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