„Lasst uns den Schwung vom Mittwoch mitnehmen!“ Mit dem Verweis auf die absolut überzeugende Leistung im Testspiel gegen die Landesauswahl der Polizei in Pretzsch gab Kembergs Torjäger Andre Müller seinen Teamkameraden vor dem Spiel die Richtung vor.
Jessen III war zuletzt 9 Spiele ohne Niederlage geblieben und hatte sich mit einer ordentlichen Spielanlage ins gesicherte Mittelfeld gearbeitet. Rot-Weiß war natürlich besonders vor Martin Kotte gewarnt, der im Pokalspiel zu Saisonbeginn den Jessener Ehrentreffer erzielen konnte.
Die Mannschaft um Kapitän Marco Wend bot speziell in der ersten Halbzeit sehr ordentliche Spielzüge an und bestimmte, wie vorgegeben, den Rhythmus des Nachholspiels. Bereits nach 10 Minuten bediente der aufgerückte Marc Seeger den A-Jugendspieler Pascal Bischoff. Dieser nahm mit Geschick und auch etwas Glück den Ball mit Tempo mit, setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und traf zur Führung für die Gastgeber. Der Tabellenführer blieb klar tonangebend und mit zunehmender Spieldauer drückte das Kemberger Zentrum der Partie seinen Stempel auf. Die Rot-Weißen ließen den Ball phasenweise gut zirkulieren und bezogen alle Positionen in das Spiel ein. Ein Sonderlob verdiente sich dabei erneut Marcus Pichl, der sehr konzentriert- und nicht einen „blinden“ Pass spielte. Nach Vorbereitung von Andre Müller konnte erneut Pascal Bischoff zur Jubelrunde abdrehen und den Halbzeitstand herstellen.
Nach dem Seitenwechsel nahm man auf Kemberger Seite stückweise Veränderungen vor. Nach ca. 60 Minuten traf Benedikt Richter per Distanzschuss, der nicht unhaltbar schien und sorgte damit für die Entscheidung. Nach diesem Treffer ging der Spielfluss verloren, es häuften sich vermeidbare Fehler und unnötige Einzelaktionen. Zudem ließ man sich vom Gegner anstecken und verzettelte sich zu oft in verbalen Duellen und überflüssigen Zweikämpfen. „Noch zu unreif“, so lautete der Kommentar der Kemberger Trainerbank zu den letzten 20 Minuten, in denen man das Ergebnis hätte erhöhen müssen statt sich mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Möglichkeiten dazu waren vorhanden. Immerhin ließ man nichts anbrennen. Bei der einzigen echten Chance der Gäste in der Schlussphase war Landesliga-Keeper Christoph Heede zur Stelle.
Aufstellung: C. Heede, M. Seeger (54. M. Peeck), M. Wend, M. Miertzschke, B. Hampel (60. R. Reichert), A. Apitzsch, P. Bischoff, B. Richter, M. Pichl (69. P. Krauß), A. Steiner, A. Müller