Das besagte Hinspiel (4:1 für Seegrehna)lag vielen Spielern und besonders dem Trainer noch immer schwer im Magen. „Da bekamen wir aufgezeigt, was wir alles noch dazulernen müssen.“ –Die Mannschaft hat dazugelernt. Trotz der wochenlangen Unruhe und den einschneidenden Veränderungen im Verein, gelang es den Gastgebern, sich auf den Punkt genau zu konzentrieren.
Der Ligafavorit, mit 7 Spielern und einem Trainer, die bereits das Rot-Weiß-Trikot trugen, hatte in der Anfangsphase mehr von der Partie, ließ jedoch vor dem Tor die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Der, taktisch und personell, neu ausgerichtete Gastgeber kam zunächst zögerlich ins Spiel. In der 20. Spielminute gab Henry Reiß den „Dosenöffner“. Mit dem ersten Kemberger Torschuss, einem Freistoß aus 18 Metern, traf er zur überraschenden Führung. Nun war es ein anderes Spiel, jeder Akteur der Heimmannschaft hielt sich höchst diszipliniert an die zuvor besprochene Aufgabenstellung und brachte damit die Gäste aus dem Konzept. Nur 2 Minuten nach dem 1:0 hätte Henry Reiß erhöhen können, scheiterte aber knapp. In der 26 Minute fiel das 2:0, nach einem blitzartigen Konter. Johannes Schulz suchte und fand Benjamin Hampel, dieser schickte Pascal Bischoff auf die Reise, der wiederum suchte nicht das direkte Duell mit dem Torwart sondern legte quer auf Hannes Peeck und der Kemberger Torjäger traf im 2. Versuch für seine Farben. Nun war das spannende und niveauvolle Spitzenspiel fest in der Hand des Spitzenreiters, der nun in jeder Situation unheimlich präsent war. Insbesondere die Defensivabteilung, der mit Michael Miertzschke und Marc Seeger auch die besten Spieler auf dem Platz angehörten, lieferte gegen die starken Angreifer des SVS die bisher stärkste Saisonleistung. In der Halbzeit lautete die klare Ansage, die Anfangsphase des 2. Durchganges unbeschadet überstehen zu wollen und die Begegnung mit einem 3. Treffer, so schnell wie möglich, zu entscheiden. In der 49. Minute wurde auch das umgesetzt, als Hannes Peeck nach einem Freistoß von Pascal Bischoff im Gewühl abzog und den Bauch von Benjamin Hampel traf, von wo aus der Ball den Weg über die Line fand. Der „Center“ krönte damit seine erneut bärenstarke Leistung. Mit diesem Rückstand konnten einige Gästespieler leider nicht besonders gut umgehen, so dass die Partie nun giftiger wurde. Rot-Weiß schützte die gefährdeten Spieler durch Auswechselungen vor einer drohenden Sperre und fand darum leider nur noch selten die spielerische Linie. Die überaus abgebrühten Seegrehnaer ergatterten in den letzten 20 Minuten eine Vielzahl an Standards und kam durch Sascha Vogel auch zum Ehrentreffer, während die Gastgeber in der 2. Halbzeit die letzte Konsequenz vermissen ließen.
An dem verdienten Heimsieg änderte diese Tatsache jedoch genauso wenig, wie die irregulären und darum, zu Recht, nicht gegebenen Abseitstore des SVS.
Aufstellung: N. Kohnert, J. Schulz (85. F. Beyer), P. Bischoff, M. Miertzschke, B. Hampel (71. S. Ebert), M. Wend, A. Apitzsch (59. B. Schenk), M. Zwetzschke, H. Peeck, H. Reiß, M. Seeger