Die sportrechtliche Posse um Grün-Weiß Linda sorgte für massive Eingriffe in die sportlichen Wettbewerbe der Kreisoberliga und der Kreisliga. Die Spiele in denen der, zwischenzeitlich ausgeschlossene, Verein nicht antreten durfte, wurden kurzer Hand als schuldhafte Nichtantritte gewertet. Dadurch erhielten die „glücklichen“ Gegner (Nudersdorf und Eutzsch) jeweils 3 Punkte geschenkt. Der Vorfall ist vermutlich bisher einzigartig und darum möchte ich, außer den Verantwortlichen aus Linda, Niemandem einen Vorwurf machen. Fakt ist aber: Sowohl in der Meisterschafts-, als auch in der Abstiegsfrage haben in dieser Saison nicht mehr die sportlich Aktiven die Ergebnisse in der eigenen Hand. Traurig!
Das Heimspiel gegen Pretzsch begann mit einem Paukenschlag. Kemberg II bekam nach einem Handspiel im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen. Die Gelegenheit ließ sich Hannes Peeck nicht nehmen, 1:0 (2.). Die Rot-Weißen, die mit massiven personellen Problemen belastet waren, hatten die Partie nicht wirklich im Griff. Einige Spieler, die an den Folgen von Verletzungen oder Krankheiten laborieren, brauchten eine gewisse Anlaufzeit. Beinah hätte der Startelf-Debütant Sebastian Schwabe die Kemberger Führung noch ausgebaut, bevor es zum „Aufreger der Saison“ kam: In der 24. Minute wollte S. Schwabe einen langen Ball, an der Mittellinie, mit dem Kopf verlängern. Er erreichte ihn jedoch nicht und berührte ihn reflexartig mit der Hand. Klare Sache, dachten alle, einfach eine unnötige Gelbe Karte. Doch der Unparteiische entschied sich für eine Rote Karte!!! Kemberg geriet also aus dem Nichts in eine, vollkommen unberechtigte, Unterzahlsituation. Die Gastgeber hatten Mühe, mit der neuen Lage klar zu kommen, doch auch die Pretzscher erspielten sich nur wenige Chancen. Die größte Gelegenheit entschärfte Christoph Heede sensationell, noch vor der Pause.
In der Kabine gab es nur wenig auszuwerten. Die Forderung war eindeutig: Sieg, auch mit 10 Mann! Im 2. Durchgang waren die Platzherren die bessere und aktivere Mannschaft. In der 52. Minute erreichte eine perfekte Hereingabe von Pascal Bischoff den mitgelaufenen Maximilian Zwetzschke, der ohne Mühe das 2:0 erzielen konnte. Die Gäste taten insgesamt zu wenig, um die Defensivabteilung von Kapitän Marco Wend ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. In der 80. Minute konnte Pretzsch zwar durch Michael Stier verkürzen, doch auch in der Schlussphase spielte sich das Geschehen meist in der Hälfte der Grün-Weißen ab. Angeführt von André Apitzsch ließ Kemberg nichts mehr anbrennen und hätte noch nachlegen können. An diesem Tag, allerdings, zählten nur die 3 Punkte.
Aufstellung: C. Heede, J. Schulz, P. Bischoff, M. Miertzschke, M. Wend, A. Apitzsch, M. Zwetzschke (87. J. Ruprecht), S. Schwabe, P. Disselhoff (76. L. Bischoff), H. Peeck, B. Schenk (64. S. Ebert)