Im ersten Auswärtsspiel dieser Saison reisten die Schützlinge von Reiß/Jenichen/Apitzsch nach Zerbst zum gastgebenden TSV. Es sollte in der ersten Halbzeit eine Lehrvorführung werden, dass die Lustlosigkeit einiger Kemberger/Oranienbaumer Spieler verantwortlich für den deutlichen 4:0 Halbzeitstand waren. So wie sich hier einige Spieler präsentierten, spottet jeder Beschreibung.

Nach einer handfesten Standpauke in der Halbzeitpause, zeigten bis auf wenige Akteure im zweiten Abschnitt, wozu sie in der Lage sind. So konnte das Ergebnis im Rahmen gehalten und „nur“ mit einer 5:1 Niederlage die Heimreise angetreten werden. Für den TSV trafen der stark spielende Max Schröter (2), Moritz Specht (2) und Marian Carow. Für den Ehrentreffer sorgte Tony Grahl.

Foto: Jana Bandermann
Moritz Waage köpft den Ball aus der Gefahrenzone
 

Man hatte sich viel vorgenommen im Kemberger/Oranienbaumer Lager, zumindest versuchten die Trainer das ihren Spielern zu suggerieren. Was in den Köpfen der einzelnen Spieler jedoch vorgeht, kann kein Trainer der Welt wissen. So auch nicht am Sonntag in Zerbst. Geistig und körperlich irgendwo anders, spazierte mancher übers Feld, als wäre es ein Ausflug mit Kaffeekränzchen.

Anders dagegen die Zerbster. Hier sah man eine Mannschaft, die Aufstiegsambitionen hat und dies auf dem Platz auch umsetzen wollte.

Gleich zu Beginn ein langer Einwurf des größten Spielers auf dem Platz, Toni Rommel. Mit seinen weiten Einwürfen brachte er die gesamte Hintermannschaft der Gäste ein ums andere Mal in große Verlegenheit. In der 8. min das besagte Schema, Einwurf auf der linken, Eingabe, aber der Kopfball ging um haaresbreite am Lindemanngehäuse vorbei.

Eine Minute später ein Achtungszeichen der Kemberger/Oranienbaumer. Tony Grahl lief allein auf den Zerbster Kasten zu, konnte aber in letzter Sekunde von seinem gleich schnellen Gegenspieler Paul Meerkatz gestoppt werden. Dabei blieb es dann auch mit den Offensivbemühungen der Gäste, denn ohne Laufbereitschaft und Einsatzwillen brauchte der Zerbster Keeper kaum Eingreifen. Anders auf der Gegenseite. Hier hatte Jan Lindemann im Kemberger/Oranienbaumer Tor einiges zu tun.

In der 15. min war aber auch er machtlos, als Hannes Bradler einen Ball zentral in die Gegnerbeine spielt und Marian Carow aus 13 m die Kugel in die Maschen hämmert. Nur 3 Minuten später leistet sich Lindemann seinen einzigen Fehler, der prompt mit dem 2:0 bestraft wird. Einen Abstoß schießt er genau in die Füße eines Zerbsters, der den besser postierten Moritz Specht anspielt und dieser an Lindemann vorbei schiebt. Von Gästeverteidigern war in dieser Szene nichts zu sehen.

Das 3:0 fällt in bewährter Weise. Ein langer Einwurf auf der linken Seite konnt gerade noch zur Ecke geklärt werden. Den anschließenden Eckball schlug Toni Rommel mustergültig auf die kurze Ecke, Moritz Specht läuft ein und hat keine Mühe den Ball einzunicken. Auch hier schauten die Rot/Weißen nur zu.

In der 31. min leistete sich dann mal die linke Kemberger/Oranienbaumer Seite Stellungsfehler, viel zu weit weg vom Gegner, können die schwarz gekleideten Gastgeber unbedrängt in den Strafraum flanken, Max Schröter ist wieder schneller als sein Gegenspieler und bejubelt seinen ersten Treffer mit einer tollen Direktabnahme.

Unerwähnt sollten die vielen Chancen bleiben, die Zerbst noch vergeben hat, bzw. von Lindemann entschärft wurden. Von Kemberger/Oranienbaumer Seite wurde nichts weggelassen, denn da gab es nichts, was zu erwähnen wäre.

So mussten sich die Kicker in der Halbzeitpause einiges anhören, was bei einigen sichtlich den Ehrgeiz etwas geweckt hat.

In Halbzeit 2 sah man plötzlich eine ganz andere Gastmannschaft auflaufen. Mit endlich mehr Spielfreude und guten Kombinationen wurden die Zerbster in ihre eigene Hälfte gedrückt und die eine oder andere Chance erarbeitet. Auch die Abwehr um Pascal Heede stabilisierte sich und ließ nur noch wenige Möglichkeiten zu. Vor allem die körperlich unterlegenen Spieler wie Christopher Jenichen und Bruno Bandermann kämpften mit ihren Mitteln gegen die drohende Niederlage. Da aber leider nicht alle mitzogen, blieb es Tony Grahl vergönnt, seine beste, aber auch einzige Aktion in einen Ehrentreffer zu verwandeln.

Mit der Einwechselung von Johannes Urban kam 13 Minuten vor dem Ende etwas mehr Schwung in die Partie, der jedoch zu keinen weiteren Treffern reichte.

So konnte 4 min vor dem Ende Max Schröter seinen zweiten Erfolg bejubeln, als zwei Kemberger/Oranienbaumer über den Ball schlugen und Schröter ganz alleine vor Lindemann auftauchte.

Als Fazit dieser Begegnung kann man nur sagen, dass die Einstellung das Zünglein an der Waage war. Spielerisch sind beide Mannschaften ebenbürtig. Dass man gegen einen selbsternannten Aufstiegsaspiranten mithalten kann, konnte man im zweiten Abschnitt sehen. Fußball ist nun mal Kopfsache und deutlicher, als an diesem Wochenende, kann man es nicht zeigen.

Foto: Jana Bandermann
Adrian Maschall (Rot) steigerte sich im 2. Abschnitt
 

 

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