Die Überraschung war durchaus möglich, doch Kemberg II scheiterte an sich selbst.

 

Aktuell stimmt bei dem Kreisoberliga-Aufsteiger das Verhältnis von Aufwand und Nutzen einfach nicht. In zuletzt drei Pflichtspielen in Folge war man die aktivere, zumeist Spiel bestimmende Mannschaft, verlor jedoch jeweils mit einem Tor Unterschied.Das Pokalderby gegen die SG Trebitz (Landesklasse 5) sollte von Beginn an selbstbewusst angegangen werden. Auf dem, für die Gäste ungewohnten, Kunstrasenplatz boten die Rot-Weißen die klar bessere Spielanlage und setzten früh Achtungszeichen. Die starke Offensivabteilung der Trebitzer war zwar nicht komplett abgemeldet, kam allerdings zu sehr wenigen gefährlichen Aktionen. Die insgesamt ausgeglichene und schnelle 1. Halbzeit endete leistungsgerecht mit 1:1. In der 27. Minute brachte ein Geniestreich von Henry Reiß den Außenseiter in Führung. Aus 40 Metern Torentfernung hob er den Ball über den starken Trebitzer Keeper Gieloff ins Netz, nachdem dieser zuvor sein Tor für eine Klärung verlassen musste. Nur 4 Minuten später war Ronny Roscher der Nutznießer eines Kemberger Abwehrfehlers und konnte mühelos ausgleichen.Die 2. Hälfte wurde mit der Maßgabe begonnen, dass die Gastgeber noch mehr Mut zum Kombinationsspiel haben sollten und dass sie ein erneutes Führungstor erzwingen sollten. Doch in der 47. Minute wurden alle vorherigen Pläne von Kembergs Trainerteam über den Haufen geworfen. Ein Fehler im Spielaufbau an der Mittellinie brachte die Gäste in eine gute Position, die Kemberger Defensive konnte den Ball 2x nicht entscheidend klären und Andreas Riedel traf zu Führung für den Favoriten. Das dieses Tor dann jedoch das letzte des Abends sein sollte, müssen sich die Rot-Weißen selbst vorwerfen. Kemberg wechselte offensiv, wollte den Ausgleich erzwingen und schnürte den höherklassigen Gegner nun dauerhaft ein. Trebitz konnte sich immer häufiger nur mit Fouls oder Befreiungsschlägen etwas Luft verschaffen. Aus einer Vielzahl von großen Möglichkeiten machten die Gastgeber dann allerdings nichts Zählbares mehr und müssen sich die Frage gefallen lassen: Warum?Unschöne Szenen gab es gegen Ende der Partie: Henry Reiß wurde von einem Anhänger der Gäste beim Ball holen gegen den Oberschenkel getreten. Der Trebitzer Daniel Hanke sah wegen Nachtretens eine völlig berechtigte Rote Karte und konnte sich auch am Spielfeldrand nicht im Zaum halten. Zu allem Überfluss wurde dann auch Benedikt Richter vollkommen übermotiviert verletzt und das insgesamt starke Schiedsrichtergespann hatte in dieser Schlussphase sichtlich Mühe, den Überblick nicht zu verlieren. Tadellos war trotz all dieser Hektik das Verhalten der Kemberger Spieler, die sich nicht anstecken ließen und ohne eine Gelbe Karte auskamen. Der glückliche Sieger hieß am Ende SG Trebitz. Der unzufriedene Coach Matthias Kleffe entschuldigte sich für das Verhalten einiger Gäste. Der ebenfalls unzufriedene Coach Stefan Kohnert nahm dies an und wünschte den Siegern weiterhin viel Erfolg und bescheinigte seiner Mannschaft eine geschlossen starke Leistung, die nun endlich auch wieder mit erfolgreichen Ergebnissen belohnt werden muss.Aus der Kabine der Gäste war dann der kreative Gesang „Auswärtssieg in Tschechien“ zu vernehmen. Alle tschechischen Spieler von Kemberg II waren darüber amüsiert.  

 

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