Die von 645 zahlenden Zuschauern besuchte Spitzenbegegnung der Staffel 5 begann, wie Derbys fast immer beginnen, nämlich mit gegenseitigem Abtasten. Als erster verlor der VfB seine Scheu vor dem Kontrahenten und bekam so die Partie immer besser in den Griff. Das erste Ausrufungszeichen konnte so auch die Heimelf setzen. Ein von Jens Störer straff abgezogener Freistoß (19.) konnte vom Kemberger Schlussmann Philipp Albrecht gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abgewehrt werden.

Nur drei Minuten später war es Daniel Richter, der sich gegen die Kemberger Abwehr durchsetzen konnte. Beim Abschluss fehlte dann aber die Genauigkeit. Nun kamen auch die Gäste mehr und mehr in die Partie und holten sich einen fast verhängnisvollen Freistoß heraus. Bei der von halbrechter Position ausgeführten Standardsituation (25.) zeigte gerade für solche Situationen verpflichtete Pavel Sedlacek, welche Gefahr in ihm schlummert. Doch hier brachte der Flugkopfball noch nichts ein. Das Spiel wurde nun sichtlich offener und die Torraumszenen häuften sich. Bei der nächsten Situation stand ein weiteres mal der Gäste-Keeper im Mittelpunkt des Geschehens. Eine von Sven Krawetzke ausgeführte Ecke (27.) landete bei Oliver Pannier. Dessen Kopfball wurde aber Beute von Albrecht im Rot-Weißen Tor. Aber auch der vor allem in der ersten Hälfte bei Rene Christoph bestens aufgehobene Sedlacek kam per Kopfball (30.) zum Zuge, konnte aber auch nichts am Ergebnis ändern. Das tat dann zur Erleichterung zumindest der Gräfenhainicher Anhänger Richter. Bei seinem starken Dribbling bis fast zur linken Torauslinie war er nicht zu stoppen. Der Schuss aus äußerst spitzem Winkel landete schließlich zum Führungstreffer im Tor. Doch die Freude währte nur bis zur 42. Minute, denn dann durfte die Rot-Weiße Anhängerschar jubeln. Bei einem Freistoß behielt Martin Olejnik im VfB-Strafraum den Überblick und erzielte den 1:1 Ausgleichstreffer. Somit endete die erste Halbzeit mit zwei Toren aber sage und schreibe fünf Gelben Karten. Hier hätte man vom Unparteiischen etwas mehr Fingerspitzengefühl bei einem zwar hart, aber immer fair geführten Derby erwartet. Wie sich zeigen sollte, hatte diese Kartenflut noch Folgen für beide Seiten. Zuvor aber begannen die Gäste in Hälfte Zwei, dort wo sie zuvor aufgehört hatten, nämlich mit einem weiteren Treffer. Wieder eine Standardsituation für Kemberg aus fast gleicher Position wie beim Ausgleich. Diesmal hieß aber der Torschütze Pavel Sedlacek. Nun rannten die Blau-Gelben nicht nur einem 1:2 (48.) Rückstand hinterher, sondern spielten ab der 58. Minute nur noch mit zehn Mann. Rene Christoph bekam hier wegen einem Allerweltsfoul auf Höhe der Mittellinie die Ampelkarte. Kurz davor musste auch noch Oliver Pannier verletzt den Platz verlassen und so kam es zu einem Bruch im Spielfluss. Überraschenderweise stellte aber auch Kemberg trotz Überzahl das Fußball spielen ein. Hier lautete scheinbar die Devise, Ergebnis und drei Punkte sichern. Aber nicht nur dies gelang, sondern auch noch ein abschließender Treffer durch den Neuzugang aus Krostitz, Nico Geißler, der somit nun schon in jedem Spiel für seinen neuen Verein getroffen hat. Auf Gräfenhainicher Seite versuchte man mit einem Doppelwechsel (80.) scheinbar noch einmal frische Kräfte ins Spiel zu bringen. Es sollte nichts mehr bringen, die Partie war entschieden. Schon in der Nachspielzeit holte sich nur noch Matthias Liebmann auf Kemberger Seite die Ampelkarte ab. Das Fazit aus Sicht des VfB-Trainers: „Der Sieg geht für Kemberg in Ordnung, nur fiel er ein Tor zu hoch aus“. Das war dagegen Kembergs Chef-Coach Jiri Andrusak sichtlich egal: „Entscheidend sind für mich die drei Zähler“.

Quelle: Dietmar Bebber

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